Wie jedes Jahr hat Global 2000 auch heuer wieder einen Bericht über die Müllsituation in Österreich herausgegeben.
Wir bei SPOTTERON freuen uns immer ganz besonders, wenn die einzelnen Projekte, die über unsere Plattform laufen, erfolgreich sind, und Citizen Scientists den Wissenschaftern, Forschern und Projektleitern die nötigen Daten liefern, ihre Forschungsprojekte zu realisieren.
Eines dieser Projekte ist die Dreckspotz-App von Global 2000, die seit 2017 auf der SPOTTERON Plattform läuft. Mit den von den Usern generierten Post hat das Team von Global 2000 auch heuer wieder ihre Auswertungen gesammelt, und vor wenigen Tagen den Müllreport 2019 veröffentlicht.
Darin kommen viele spannende Tatsachen zum Vorschein: einerseits hat Österreich ein gut funktionierendes Abfallentsorgungssystem, andererseits landet trotzdem sehr viel Müll hierzulande in der Natur - sei es durch illegale Abfallentsorgung oder sogennantes "Littering".
Was ist "Littering"?
"Unter Littering versteht man das achtlose Wegwerfen und Liegenlassen von Abfällen (Verpackungen, Zeitungen, Zigarettenstummel usw.) an ihrem Entstehungsort in der Natur und im öffentlichen Raum, ohne die dafür vorgesehenen kostenlosen Entsorgungsmöglichkeiten wie öffentliche Abfalleimer zu nutzen. Typische Littering-Abfälle gehen Hand in Hand mit sehr kurzlebigen Konsumgütern und Take-Away-Produkten. Die Produkte werden meist unterwegs konsumiert und die übrig gebliebenen Verpackungen oder auch Zigarettenstummeln werden an Ort und Stelle weggeworfen. Dieses Littering hat nicht zu vernachlässigende Folgen für Natur, Mensch und Umwelt." - berichtet Global 2000.
Von diesen Littering-Abfällen wurden bei in der Dreckspotz-App sage und schreibe 83.000 Stück dokumentiert, was einem Gewicht von 3.700 Kilogramm Müll im öffentlichen Raum und der Natur entspricht. Den größten Anteil davon sind Zigarettenstummel, welche auf Grund der darin enthaltenen und teilweise krebserregenden Giftstoffe (Nikotin, Arsen, Schwermetalle, etc.), eine besondere Belastung für die Umwelt darstellen: ein Zigarettenstummel in einem Liter Wasser kann innerhalb von 4 Tagen die Hälfte aller darin schwimmenden Fische töten.
Durch Niederschlag werden diese Giftstoffe ausgeschwemmt und gelangen so in den Boden, und von dort schlussendlich auch in unser Grundwasser.
Den nächstgrößten Anteil stellt Plastik und "Sonstiges" dar, ein riesiger Anteil (30%) des Plasiks ist Verpackungsmüll, der in unserer Konsum- Wegwerfgesellschaft leider omnipräsent ist, gefolgt Metall, Papier, sowie Glas und Keramik. Metall stellt eine besondere Gefahrenquelle für Tiere dar, da sie sich Wildtiere an zerbrochenen, scharfen oder spietzen Teilen verletzen können.
Wie geht es weiter?
"Mit dem vorliegenden Bericht soll die Datenlage zu Littering in Österreich verbessert werden, indem das Problem beziffert und Daten visualisiert werden. Darauf aufbauend können politische Maßnahmen abgeleitet werden und Behörden und Politik als Grundlage dienen." - so Global 2000.
Das EU-weite "Plastiksackerlverbot" ist nur eine der bekannteren Maßnahmen, die die Politik bisher zur Eindämmung von Einwegplastik umgesetzt hat.
Projekte, wie die Dreckspotz-App können also einiges dazu beitragen unsere Umelt wieder etwas sauberer zu kriegen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der gesamten Dreckspotz-App Communitiy, die nicht nur die App verwendet diese wichtige Daten liefert, sondern den Müll oft auch selbst wegräumt!
Der vollständige Müllreport kann hier heruntergeladen werdne.