Kleingärten und Privatgärten und kommunale Grünflächen mit ihrer Biodiversität sind Teil des deutschen Kulturerbes und haben enormes Potential für Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger, sofern sie pestizidfrei und naturnah bewirtschaftet werden. Viele Hobbygärtner:innen machen das bereits, nur ist das oft nicht bekannt. Der BUND möchte die große Fläche naturnaher Gärten sichtbar machen und vergrößern.
Es gibt viele Möglichkeiten, den eigenen Garten insektenfreundlich und artenreich zu gestalten. Mit heimischen Blühpflanzen, verschiedenen Nistmöglichkeiten und Verstecken für Nützlinge können Lebensräume für viele Insekten geschaffen werden. Auch beim Gärtnern auf Beeten können wichtige Grundregeln beachtet werden, die sich positiv auf Ertrag und Biodiversität auswirken.
Das Insektensterben hat dramatische Ausmaße erreicht. 40 Prozent der Insekten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Hauptursachen sind der Verlust von Lebensraum und der Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide. In intensiv genutzten Agrarlandschaften finden Insekten kaum Nahrung und Nistplätze. Pestizide werden vorrangig in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt. Aber viele dieser Wirkstoffe finden auch im Hobbygarten Anwendung. So sind in Deutschland rund 150 Produkte gegen Insekten, Beikräuter und Pilzkrankheiten zugelassen, die in Gartencentern, Baumärkten oder online Absatz finden. Mehr als 4.000 Tonnen dieser Mittel werden jährlich an Hobbygärtner:innen verkauft. Mit dabei der Unkrautvernichter Glyphosat, der alle Pflanzen abtötet und dadurch auch wertvolle Futterpflanzen für Wildbienen und Schmetterlinge vernichtet. Oder die bienengefährlichen Neonikotinoide, die in Mitteln gegen Blattläuse, Buchsbaumzünsler oder andere saugende Insekten enthalten sind.
Der BUND gibt Tipps und Hinweise zum naturnahen Gärtnern ohne Gift und Torf und für Vielfalt im Garten. Mit der Citizen Science App Naturpark Garten möchte der Bund Gärtnerinnen und Gärtner, Schulklassen, Kommunen und Interessierte anregen, ihre Gärten, Flächen und Balkone insektenfreundlich zu gestalten und ihre Erfahrungen zu teilen. Ziel des Citizen Science Projekts ist es, eine große zusammenhängende Fläche (Biotopverbund) insektenfreundlicher Gärten in Deutschland zu schaffen, wo sich wertvolle Arten wieder wohlfühlen und ausbreiten können.
