Die Daten werden an der Geologischen Bundesanstalt mit weiteren Messmethoden zusammengeführt und unter anderem zur Entwicklung von Modellen und Szenarien eingesetzt, die es erlauben die Auswirkungen von Extremereignissen, wie etwa Starkniederschlag, rasche Schneeschmelze, Überflutungen oder Dürre, besser abzuschätzen.
SIBRA steht für Systems-Integrating Bottom-up Research Application for Hydro- and Engineering Geology. Und auch symbolisch für den Modell-Ort, an dem die App entwickelt wurde: zusammen mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Sibratsgfäll in Vorarlberg wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Geologischen Bundesanstalt ein Ansatz umgesetzt, der die Bürgerinnen und Bürger, um deren Lebenswelt es geht, miteinbezieht. Sibratsgfäll liegt auf der Sonnenseite eines weiten Tals im vorderen Bregenzer Wald. Der Ort ist vor allem von Landwirtschaft und Tourismus geprägt. Die Bevölkerung des Ortes beschäftigt sich intensiv mit geologischen Vorgängen, seit sie als Gemeinschaft die Folgen einer massiven Hangrutschung im Ortsteil Rindberg im Jahr 1999 zu bewältigen hatte.
Mit der so entwickelten SIBRA App steht nun ein Messinstrument zur Verfügung, das nicht nur bestehende Messmethoden im Bereich Hydro- und Ingenieursgeologie ergänzt und die Datenlage enorm erweitert, sondern auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern erlaubt sich aktiv mit Vorgängen wie geologischen Massenbewegungen und Hydrogeologie auseinander zu setzen.
