Neue Wege in der Wissenschaftskommunikation: Ars Electronica Festival 2023

Neue Wege in der Wissenschaftskommunikation: Ars Electronica Festival 2023 ESA - Science Communication

Die European Space Agency und ihr neuer Ansatz zur Kommunikation mit der Bevölkerung

Die Klimakrise war neben anderen ein thematischer Schwerpunkt am Ars Electronica Festival 2023, das Anfang September stattfand. Vertreten war dabei auch die European Space Agency (ESA), deren Beobachtungsdaten die Grundlage für nationale und internationale Bemühungen darstellen, zukünftige Veränderungen vorherzusagen, die Klimakrise abzuschwächen und Anpassungsmaßnahmen und -strategien umzusetzen. Susanne Mecklenburg und Robert Meisner zeigten in ihren Vorträgen zum Climate Office und Beauty and Vulnerability – Earth from Space im Deep Space 8K im Ars Electronica Center nicht nur ihre höchst beeindruckenden, teils auch erschreckenden Satellitenbilder (etwa die unfassbar weitflächigen Waldbrände in Kanada und Rhodos dieses Jahres), sondern vor allem auch ihre Bemühungen in der Kommunikation dieser Daten.

ESA: Beauty and Vulnerability - Earth from Space, Ars Electronica Festival 2023, Robert Meisner

Um etwa den Verlust von arktischem Eis zu veranschaulichen, hat die ESA, zumindest wissenschaftlich gesehen, neue Wege in der Visualisierung eingeschlagen: Aus komplexen Bildern werden reduzierte, visuell überzeugende und auffassbare Grafiken, die einfacher und breitenwirksamer kommuniziert werden können. Susanne Mecklenburg betonte die Öffnung der Wissenschaft für die Künste, mit denen man nun gemeinsam eine Sprache finden möchte, um wissenschaftliche Themen mit der Bevölkerung zu teilen.

ESA, sea ice loss: https://admin.climate.esa.int/en/little-pictures-gallery/An-eye-on-sea-ice-loss/
Ars Electronica Festival 2023: Climate Office, ESA, lecture by Susanne Mecklenburg

Einfache Grafiken zur Kommunikation

Ed Hawkins Grafik der Warming Stripes ging viral und ist heute ein starkes Bild für die Klimabewegung und wird mannigfaltig gezeigt. Angestoßen von diesem Erfolg, scheint es so, als würden nun viele Institute und Wissenschaftler:innen die Angst vor Popularität und breitenwirksamen Visualisierungen hinterfragen und neue Wege zulassen – denn vor allem jetzt in der Klimakrise ist offensichtlich, dass die kommunikative Lücke zwischen Wissenschaften und der Bevölkerung sich als besonders verhängnisvoll erweist. Das fehlende Interesse an den Wissenschaften in der Bevölkerung wird wesentlich durch deren Exklusion erzeugt – die Öffnung für die Künste und Citizen Science, ebenso erstmals Thema am Ars Electronica, fördern Inklusion und bilden damit eine klare Botschaft des Ars Electronica Festivals 2023: „Who owns the truth?".

Warming Stripes: GLOBE, Temperaturanstieg, Ed Hawkins
Biodiversity loss: GLOBE, 69% weniger Biodiversität von 1970-2018, Ed Hawkins

Der britische Klimaforscher Hawkins visualisierte seine Erkenntnisse und Daten nach diesem Prinzip: die Grafiken sollen so einfach wie möglich sein und Konversationen über die Erwärmung der Welt und die Gefahren der Klimakrise anstoßen. So gäbe es so viele andere Informationen, die Details darüber erklären, wie sich Temperaturen verändert haben. Diese Grafiken jedoch füllen eine Lücke und ermöglichen Kommunikation und Auffassung auch mit weniger wissenschaftlichem Wissen. So wird auch die ESA ihre Daten in Zukunft visualisieren – dafür öffnet die ESA ihre Daten für Künstler:innen, um sogenannte "little pictures" zu gestalten. Bilder, die zwar keine genaue wissenschaftliche Auskunft geben, aber dafür einen Eindruck der Situation vermitteln. Die „little pictures" werden auch bei der kommenden Klimakonferenz in Dubai gezeigt.

Der Fokus in der Kommunikation liegt auf Bürger:innen

Das Fazit ist nicht weniger als das: Die Wissenschaft ist bereit sich zu öffnen und in Kommunikation zu investieren, durch Citizen Science und Open Science Projekten, sowie mithilfe von Visualisierungen, die über Grafiken im rein wissenschaftlichen Stil hinausgehen. Bemühungen, die die Bevölkerung und Gesellschaft als Gesamtes in den Fokus nehmen und Kenntnisse dadurch für alle zugänglich machen.

SPOTTERONs Infografik Package

Um diese Bewegung konkret zu unterstützen, werden wir bei SPOTTERON zukünftig ein extra Infografik-Package anbieten, in dem wir Erkenntnisse aus den Projekten in Grafiken visualisieren, die dadurch visuell den Citizen Scientists, aber natürlich auch allen anderen vermittelt werden können. Alle Art von Daten, wichtige Ergebnisse und Informationen können als Grafik innerhalb der Citizen Science App, auf Konferenzen, in Präsentationen, auf Plakaten und auf Social Media gezeigt werden. Dadurch werden Citizen Scientists stärker in das Projekt einbezogen, gleichzeitig wird Kommunikation nach außen vereinfacht.

Innerhalb dieses Package möchten wir gemeinsam mit den zuständigen Projektkoordinatoren die Visualisierung ihrer Daten erarbeiten und so den Wissensaustausch voranbringen. Dabei soll es nicht nur darum gehen, dass Daten visualisiert werden – sondern auch Überlegungen stattfinden, in welcher visuellen Sprache, damit welches Bild der Situation vermittelt werden möchte.

Von Grafiken im Stile Hawkins bis hin zu bewusst organischen, vielschichtigen Visualisierungen halten wir im SPOTTERON Team schon unsere Stifte bereit! Das Infografik-Package wird es in naher Zukunft geben. Bei Interesse sprechen wir mit euch natürlich gerne schon jetzt darüber!

Klangkulissen teilen: Audioaufnahmen in Citizen Sc...
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Short News

  • Die Wissenschaftler hinter CrowdWater haben einen neues Paper mit dem Titel „Citizen Science Approaches for Water Quality Measurements“ veröffentlicht - zu finden unter Papers und Publikationen.

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  • Ein neues Paper aus dem Horizon 2020-Projekt IPM mit dem Titel "Genetic variability of Metarhizium isolates from the Ticino Valley Natural Park (Northern Italy) as a possible microbiological resource for the management of Popillia japonica" wurde unserer Seite hinzugefügt. Diese und andere Publikationen zu Citizen Science finden Sie auf der Seite SPOTTERON Papers & Publications

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