Ornithologie-Apps auf der SPOTTERON Citizen Science Plattform

Menschen und Vögel haben eine sehr lange gemeinsame Geschichte. Wir züchten sie als Geflügel, wir schätzen ihre Schönheit und in manchen Kulturen haben wir sie sogar als Götter verehrt. Wir beobachten Vögel, ihr Verhalten, ihre Flug- und Zugmuster seit prähistorischer Zeit, wie viele Höhlenzeichnungen rund um den Globus belegen. Bis heute haben Mensch und Vogel eine enge Beziehung. Kein Wunder also, dass die Ornithologie auch einer der ältesten Zweige der Citizen Science ist. Die Ornithologie, also Vogelkunde, umfasst viele wissenschaftliche Gebiete wie Ökologie, Evolution oder Verhaltenswissenschaften. Auf der SPOTTERON-Plattform finden Sie derzeit drei Projekte, die sich mit der Beobachtung von Vögeln und ihrem Verhalten beschäftigen. 

 Big City Birds - Adapting to Change

Das Projekt der University of Sydney konzentriert sich auf fünf Vogelarten, die sich an veränderte Umgebungen wie Städte anzupassen scheinen, indem sie ihr Verhalten flexibel ändern. Es wurde beobachtet, dass sich der australisches Buschhuhn, Molukkenibis, Nacktaugenkakadu und Nasenkakadu an vom Menschen veränderte Gebiete anpassen. Gelegentlich werden sie als lästig empfunden, aber diese in Australien heimischen Vögel tun ihr Bestes, um in vom Menschen veränderten Landschaften zu überleben.

Die Big City Birds App hat sich aus der bereits bestehenden Brushturkey-App entwickelt, um mehr Arten beobachten zu können und somit den Anwendungsbereich zu erweitern. Bei SPOTTERON haben wir uns der Herausforderung gestellt, die App komplett neu zu gestalten, das neue Logo und natürlich alle Buttons innerhalb der App zu kreieren, ihr ein frisches und einladendes Erscheinungsbild zu geben und einen komplexen Fragebogen so zugänglich zu machen wie möglich für die Nutzer.

Mit über 11.000 Spots ist Big City Birds das bisher erfolgreichste Ornithologie-Projekt auf der SPOTTERON-Plattform.

Nachdem der Benutzer ausgewählt hat, welche Art von Beobachtung der Benutzer machen möchte (eine Vogelart, ein Nest oder ein Quartier), kann der Benutzer den Fragebogen zum Aufenthaltsort und zum Verhalten der Vögel fortsetzen. In der App gibt es sogar ein Namensschild-Übereinstimmungssystem, das Ihnen den Namen des Vogels mitteilt, wenn Sie die Farbe und die Schildnummer eines markierten Vogels eingeben.

Die gesammelten Daten werden den Wissenschaftlern helfen, das Verhalten, die Bewegung, die Fortpflanzung, die Verbreitung und die Lebensraumnutzung dieser Arten in vorstädtischen Gebieten zu verstehen. Die Wissenschaftler hinter dem Projekt wollen diese Informationen nutzen, um die Verhaltensmerkmale zu verstehen, die es einigen Arten ermöglicht haben, sich an die Herausforderungen und Chancen des Stadtlebens anzupassen.

Hier finden Sie weitere Infos und Downloadlinks zur Big City Birds App.

 Kramobil - Krähen im Zoo

KraMobil (Krähen im Zoo) ist ein FWF-gefördertes Citizen Science Projekt der Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Tiergarten Schönbrunn in Wien zur Beobachtung von Krähen und ihrem Verhalten. Ziel ist es, Zoobesucher und Bürger aktiv in die Forschungsaktivitäten der Universität Wien (Abteilung für Verhaltens- und Kognitionsbiologie zusammen mit dem Konrad-Lorenz-Forschungszentrum) einzubeziehen, um verschiedene Krähenarten und das Verhalten einzelner Krähen im Zoo zu beobachten Wissenschafts-App.

Mit der KraMobil App können Sie vier europäische Hauptkrähenarten beobachten, die Rabenkrähe, die Nebelkrähe, die Hybridkrähe (Aaskrähe/Nebelkrähe) und die Saatkrähe. Nachdem Sie eine Art ausgewählt haben, können Sie Ihrer Beobachtung auch andere Rabenvögel hinzufügen, wie Dohlen, Elstern, Eichelhäher oder andere. Der Fragebogen wird mit dem Aufenthaltsort und optional dem Verhalten der Vögel fortgesetzt.
Diese Beobachtungen sollen es Wissenschaftlern ermöglichen, die ihre Gruppendynamik bestimmenden ökologischen Faktoren besser zu verstehen und auch Einblicke in den Einfluss ökologischer Faktoren (z. B. Nahrungsverfügbarkeit oder Anwesenheit von Zootieren) auf ihr Sozialverhalten zu geben.

Hier finden Sie weitere Infos und Downloadlinks zur Kramobil Citizen Science App. 

  "Forschen im Almtal"

"Forschen im Almtal" ist die App für ein Citizen Science Projekt der Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Wildpark Grünau im österreichischen Almtal. Besucher des Wildparks können Citizen Scientists werden und in der Citizen Science App „Forschen im Almtal" drei Vogelarten (Graugans, Rabe und den Waldrapp) beobachten und mithelfen, Daten zu ihrem Verhalten zu sammeln.

Das Projekt zielt darauf ab, die Zeit-Raum-Muster von drei Vogelarten (Graugänse, Raben und Waldrappe) zu überwachen, die als Modelle gelten. Aufgrund ihrer Verfügbarkeit und Erreichbarkeit im Untersuchungsgebiet (Cumberland Wildpark, Grünau im Almtal, Oberösterreich) und des öffentlichen Interesses sind sie für das Projekt bestens geeignet. Die Vögel sind individuell gekennzeichnet, sodass Citizen Scientists die einzelnen Tiere im Feld erkennen können. Die Graugänse und die Waldrappe sind mit bunten Ringen an den Beinen gekennzeichnet, während die Raben an unterschiedlichen Flügelmarken erkennbar sind.
Das Citizen Science Projekt soll untersuchen, wann und wo welche Tiere genau zu finden sind: Haben sie Vorlieben für bestimmte Orte des Parks oder bevorzugen sie die Gesellschaft anderer Artgenossen?

Eine Anlaufstelle für alle österreichischen Ornithologie-Projekte ist birdscience.net. Initiator dieser Plattform ist die Konrad Lorenz Research Station for Behavior and Cognition, eine Core Facility der Universität Wien (Grünau im Almtal, Österreich) gemeinsam mit SPOTTERON. Ihre wichtigsten Forschungsmodelle sind Graugänse, Waldrappe und Kolkraben. Die Vögel sind frei fliegend und individuell mit farbigen Beinringen oder Flügelmarkierungen gekennzeichnet. Die Forscher interessieren sich für die Mechanismen des sozialen Lebens.

Derzeit gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, an der Forschung teilzunehmen. Eine Forschungsfrage ist, welche Verhaltensmuster den Bruterfolg der Modellorganismen beeinflussen. Über NestCams können sich die Teilnehmer weltweit beteiligen, indem sie die Videos aus den Nestern von Graugänsen und Waldrappen kodieren. Die Videoüberwachung von Nestern ist Teil eines umfassenderen Projekts zur Brutleistung von zwei Vogelarten: der Graugans, die langfristig monogame Paare bildet, und dem Waldrapp, der saisonal monogam ist.

Die App „Forschen im Almtal" ist lokal auf den Cumberland Wildpark in Grünau beschränkt und ermöglicht Verhaltensbeobachtungen und Sichtungen der einzeln markierten Vögel. Nicht zuletzt können Citizen Scientists dazu beitragen, die ökologischen Aspekte der Habitatauswahl bei der vom Aussterben bedrohten Waldrappen zu untersuchen, indem sie Sichtungen dieses Vogels erkennen und ökologische Merkmale der besuchten Gebiete sammeln. Die App WaldrApp kann überall dort eingesetzt werden, wo man eine Waldrapp in freier Wildbahn sieht, insbesondere in Oberösterreich, im Gebiet um Grünau im Almtal und Molln.

Sie sind Wissenschaftler im Bereich Ornithologie und Verhaltensforschung und möchten Citizen Science in Ihr Projekt einbeziehen? Vielleicht haben wir genau das Richtige für Sie!

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