Phänologie Projekte auf der SPOTTERON Citizen Science Plattform

Phänologie Projekte auf der SPOTTERON Citizen Science Plattform
Bei SPOTTERON erstellen wir Citizen Science Apps für eine Vielzahl von Wissenschaftsbereichen. Eines der spannendsten Themen in Citizen Science ist die Phänologie - das Erforschen im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Erscheinungen in der Natur - und wie sich die Veränderungen des Klimas auf die Entwicklungsphasen von Tieren und Pflanzen auswirkt. Das freiwillige Beobachten von Natur, Wetter und Jahreszeiten reicht Jahrhunderte zurück, wahrscheinlich ist dies eines der ältesten Citizen Science-Projekte der Welt. Ein Beispiel ist aus unserem Heimatland Österreich, wo die von der Zentralstation für Meteorologie und Geowissenschaften ZAMG gesammelten phänologischen Aufzeichnungen aus dem Jahr 1851 stammen. Wie in vielen Bereichen der Citizen Science hat moderne Technologie die Partizipation der Öffentlichkeit Tür und Tor geöffnet.

Heute können Citizen Scientists einfach über ihr Handy an einem Phänologie-Projekt teilnehmen. Dies ermöglicht, die Auswirkungen der globalen Erwärmung in einem viel breiteren Maßstab zu dokumentieren, abgesehen von der Erhebung wertvoller Daten über den Klimawandel und wie Pflanzen und Tiere auf diese Veränderungen der natürlichen Jahreszyklen reagieren.
Aufgrund der Auswirkungen der globalen Erwärmung verändert sich unser Klima und damit auch die Natur, was einen großen Einfluss auf die landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion und Lebensmittelsicherheit hat. Mit Citizen Science lassen sich diese Effekte besser messen und in Relation zum lokalen Mikroklima setzen. Kombiniert mit Daten aus der Klimasensorik generiert die phänologische Citizen Science wichtige Daten und Erkenntnisse darüber, wie der Klimawandel auch unsere Lebensweise verändert. Der Apfelbaum im eigenen Garten beispielsweise reagiert auf die Klimaerwärmung mit verschobener Fruchtreife. Oder die Schwarzerle im Park, die nun Wochen früher blüht, als noch im Jahr davor.

Durch die Nutzung der sozialen Aspekte moderner Technologie tragen die Menschen in einer SPOTTERON Citizen Science App nicht nur einfach Datenpunkte ein. Es gibt auch eine breite Palette von Community-Funktionen. Mit der tiefen-gehenden Interaktion zwischen den Benutzern:Innen, den Wissenschaftler:innen und der Gemeinschaft als ganzes bietet das Beitragen zur Phänologieprojeken zusammen mit anderen Menschen das Potenzial, die Welt um uns herum besser zu verstehen und die Bedeutung des Klimawandels aus erster Hand zu erfahren.
Auf SPOTTERON laufen derzeit zwei große Phänologieprojekte, der ZAMG Naturkalender (Nature's Calendar) aus Österreich, sowie Climate Watch Australia - das erste Phänologieprojekt dieser Art in der südlichen Hemisphäre.

Naturkalender der ZAMG

Der "Naturkalender" ist die österreichische Phänologie-App für interessierte Citizen Scientists, die durch Beobachten ihrer Umgebung die Phänologie und den Klimaschutz unterstützen wollen. Durch das Beobachten von Pflanzen, ihren Blühbeginn, wann sie Früchte tragen oder ihre Blätter abwerfen, sowie tierische Aktivitäten unterstützen sie die Datenerhebung für die Österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Paneuropäische Phänologische Datenbank (PEP725). Damit stehen diese auch anderen Forschungs- und Bildungsinitiativen zur Verfügung.

Die Naturkalender App der ZAMG läuft seit 2017 auf der SPOTTERON Plattform. Die sehr aktive Citizen Science-Community hat bisher mehr als 87.000 Beobachtungen beigesteuert. Das Projekt konzentriert sich auf 80 Zeigerarten, darunter Bäume, Sträucher, Kräuter, Tiere, Obst und Wein, invasive Arten und Nutzpflanzen. Darüber hinaus können Nutzerinnen auch Beobachtungen zu Winterphänomenen wie Schneefall, Frost und vielem mehr machen. Außerdem gibt es noch drei weitere regionale Naturkalender-Projekte für die österreichischen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und das Burgenland, die sich jeweils auf leicht unterschiedliche und lokale Zeigerarten konzentrieren. Hier finden Sie die  Naturkalender App der ZAMG.

 Climate Watch

Das ClimateWatch-Projekt entstand in Zusammenarbeit von Earthwatch Australia, dem Bureau of Meteorology und der University of Melbourne, um besser zu verstehen, wie sich Temperatur- und Niederschlagsänderungen auf das saisonale Verhalten der australischen Pflanzen und Tiere auswirken. Als erstes kontinentales Phänologieprojekt der südlichen Hemisphäre ermöglicht ClimateWatch es allen Australier:innen, Daten zu sammeln und aufzuzeichnen, die dazu beitragen, die wissenschaftliche Reaktion des Landes auf den Klimawandel zu gestalten.

Angesichts der unglaublich vielfältigen Natur Australiens konzentriert sich die App auf über 180 Zeigerarten, darunter Amphibien, Vögel, Insekten, Säugetiere, Meerestiere, Pflanzen, Reptilien und Spinnen und deren Verhalten. Darüber hinaus werden die Teilnehmer:innen des Projekts ermutigt, ihre Beobachtungen auf den mehr als achtzig ausgewiesenen Wanderwegen (Trails) im ganzen Land zu machen, und so die Natur- und Klimabeobachtung zu einer gemeinschaftlichen Erfahrungen machen.

Das ClimateWatch-Programm wurde von Earthwatch Australia initiiert, einer globalen Umweltorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Gesellschaft zu schaffen, die im Gleichgewicht mit der Natur lebt, indem sie die Menschen befähigt, die Natur zu schützen, in Zusammenarbeit mit der University of Melbourne und dem Australian Government Bureau of Meteorology. Hier finden Sie die ClimateWatch App.

Der Klimawandel ist wahrscheinlich die größte Herausforderung für unseren Planeten und wird in Zukunft immer mehr Auswirkungen auf unser Leben haben. Citizen Science ist eine von vielen Möglichkeiten, aussagekräftige Daten zu deren Fortschreiten zu sammeln, die uns Antworten auf den Umgang mit dieser Herausforderung geben könnten. Sie finden diese und viele weitere Citizen Science Apps hier.

Neues aus dem Citizen Science Projekt Beweisstück ...
Data Visualization Overlay - ein neues Feature auf...

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Donnerstag, 21. November 2024

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Short News

  • Die Wissenschaftler hinter CrowdWater haben einen neues Paper mit dem Titel „Citizen Science Approaches for Water Quality Measurements“ veröffentlicht - zu finden unter Papers und Publikationen.

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  • Ein neues Paper aus dem Horizon 2020-Projekt IPM mit dem Titel "Genetic variability of Metarhizium isolates from the Ticino Valley Natural Park (Northern Italy) as a possible microbiological resource for the management of Popillia japonica" wurde unserer Seite hinzugefügt. Diese und andere Publikationen zu Citizen Science finden Sie auf der Seite SPOTTERON Papers & Publications

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